Dienstag, 15. Februar 2011

Planung des Urlaubs

Noch bevor ich Conny kennen lernte hatten wir beschlossen Urlaub an der polnischen Ostseeküste zu machen. Wir, das waren Roland, Becki und ich. Das hieß aber auch wir mussten einen 1202 in einen fahrbereiten Zustand versetzen, so dass er auch einer Kontrolle der Polizei stand hielt. Hüni war ja bei der Armee, der konnte nicht mit Schrauben, da musste Becki eben mit ran, er lernte schließlich auch Kfz Schlosser. Roland wurde mit der Zeit immer knatziger. Ich fragte ihn was los ist. Er jammerte, dass er in letzter Zeit viel allein schrauben müsste, ich wäre auch nur noch zweimal in der Woche da. Ich sagte, das muss langen denn schließlich hätte ich auch noch eine Freundin, die mich hin und wieder einmal sehen möchte.
Aber in den Urlaub willst du auch meinte Roland.
Das war wohl war, es störte ihn aber auch nicht, wenn Becki mit seinen Weibern rum zog. Den sah er nach Feierabend noch viel weniger wie mich.
Das ist was ganz anders, meinte Roland darauf hin, der macht ja richtige Kfz Arbeiten und nicht solche Hilfsarbeiten wie du. Außerdem hat er noch nie mit uns so richtig mit geschraubt.
Jetzt wurde ich richtig sauer und sagte zu Roland, wenn du meine Arbeit so einschätzt kannst  du mit Sicherheit ganz auf meine Hilfe verzichten, schließlich sind es ja deine Autos und nicht meine. Ich war richtig angefressen und ließ Roland stehen. Urlaub konnte ich auch ohne ihn machen. Zwei Tage später stand Roland vor der Tür und meinte er hätte es so nicht gemeint. Ich war richtig erleichtert, das wir uns wieder aufeinander zu bewegten. Im Frühjahr wechselten wir die Karosse. Roland hatte eine bekommen, die noch einigermaßen vernünftig war. Die Löcher waren nur halb so groß, wie in der alten Karosse. Ich verspachtelte und verschliff die Roststellen. Nachdem Roland und Becki das Innenleben in der Karosse ausgebaut hatten, fingen wir an das Auto mit dem Pinsel zu streichen. . Lackieren war einfach zu teuer. Zuerst einen Grundanstrich und dann ein freundliches Schokoladenbraun als Deckfarbe . Das Dach strichen wir gelb.  Zu guter Letzt mussten noch die Scheiben eingebaut werden. Bei den Hintertüren gab es Probleme mit den Scheiben. Sie passten mehr schlecht wie recht in den Kurbelautomat.
Kurz vor den Schulferien wurde das Auto fertig. Roland lud Becki und mich in die Eutschützer Mühle zum Tanz ein. Freitag nach der Arbeit trabten wir los. Die Eutschützer Mühle befand sich in Bannewitz, einem kleinen Vorort von Dresden. Mit dem Bus fuhren wir bis Dresden Kaitz und liefen dann den Rest. Ruhig in einer engen Talsenke lag die Mühle. Roland hatte die Karten im Vorfeld organisiert. An dem Abend lernte ich Sabina kennen. Sie erzählte mir, dass sie aus Dresden Coschütz kommt und ihr Freund hätte sie mit dem Auto hierher gefahren. Da er zweite Schicht hat könne er nicht  mit zum Tanz. Sie selber wäre wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Prof. Köhler an der Uni. Ich wusste Sabina hatte ich schon einmal gesehen, konnte sie aber nicht einordnen. So alberten wir rum bis 23.00 Uhr, dann musste sie gehen. Am nächsten Montag fuhr ich in die Berufschule. Verschlafen saß ich in meinem Abteil und döste vor mich hin. In Pirna stieg ich aus. Auf dem Weg zur Schule lief vor mir eine junge Frau. Sieh an dachte ich, das ist doch Sabina, von wegen wissenschaftliche Mitarbeiterin. Schnell lief ich an ihr vorbei und grüßte, Guten Morgen Frau wissenschaftliche Mitarbeiterin. Verlegen senkte sie ihren Kopf. So ein Aas dachte ich und sah zu, dass ich fort kam.
Am Nachmittag holt ich Conny von Arbeit ab und fuhr mit ihr nach Hause. Ich brummte mal wieder, wie so ein Hochleistungstrafo. Aber der Schwiegermutterdrachen war zu Hause und passte auf wie ein Schießhund. Conny meinte, komm lass uns zum Wasserturm hoch laufen da ist ein großes Feld, da haben wir unsere Ruhe. Also machten wir uns auf die Strümpfe und zogen los. Im Feld machten wir es uns gemütlich, so gut es ging. Auf einmal merkte ich wie es unten herum feucht wurde. Ich  schaute nach und meinte erbost, du hättest mir ruhig sagen können, dass du deine Tage hast. Sie schaute verdutzt und meinte, das könnte nicht sein. Ist aber alles blutig erwiderte ich und schaut noch einmal nach  und siehe da, ich hatte mir im hohen Gras mein bestes Stück aufgeschnitten  und jetzt blutete es ganz gewaltig.
Bevor wir auf Arbeit in die einzelnen Abteilungen aufgeteilt wurden, mussten wir unsere Werkzeugmarken abgeben. Leinert sah schon seine große Stunde gekommen. Als wir unsere Marken abgegeben sollten, kam er mit den verloren gegangenen Werkzeugmarken und fragte, na wer muss denn jetzt noch etwas bezahlen? Thomas wie sieht es denn bei ihnen aus, ich habe zwei Marken von ihnen, das macht 20 Mark.
Ich sagte, ich weiß nicht wo die herkommen, mein Satz Werkzeugmarken ist jedenfalls vollständig. Leinert, sagte das kann nicht sein und zählte nach, er war sprachlos, mein Satz war vollständig. Genauso erging es ihm bei den Anderen. Es war für Leini kein guter Tag. Er ahnte wir hatten ihn ausgetrickst, aber er wusste nicht wie und er konnte es uns nicht nachweisen.
Komm doch mit zu nem ritt auf dem Sofa
Komm doch bitte mit zu mir
Komm doch bitte mit zu mir - warum stehen wir noch hier?*

*Lied Gruppe Amor and the Kids

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