Montag, 14. Februar 2011

Rolands neues Auto.


Im Frühjahr inspizierte Roland seine noch vorhandenen Karossen. Das Ergebnis war erschreckend. Die am besten erhaltene Karosse hatte riesige Löscher im Bodenblech, hinten wie vorne. Diese klempnern zu lassen, wäre finanziell zu aufwendig gewesen. Da musste eine andere Lösung her. Herr Arnold meinte im Bastlerladen gibt es Epoksidharz mit Härter. Das sind zwei verschiedene Flüssigkeiten die wurden miteinander verrührt. In diese Flüssigkeit taucht man einen speziellen Stoff, den gab es gleich dazu. Danach wurde dieser über die Löscher gelegt. Nach 24 Stunden war er vollkommen ausgehärtet, man konnte ihn mechanisch bearbeiten und streichen. Das war besser wie Neu und klang sehr vernünftig. Mit einem Materialaufwand von 15 Mark konnten erst einmal die Löscher auf der Fahrerseite zugemacht werden. Aber wie das Leben so spielte, der Epoksidharz war vergriffen. 3 Wochen sausten wir Tag für Tag in den Laden, in der Hoffnung auf neue Lieferung. Dann endlich kam die Lieferung. Wir mussten zu zweit gehen. Epoksidharz wurde nur in kleineren Mengen abgegeben. Also stellten Hüni und Roland sich an. Jetzt endlich konnten wir anfangen die Löscher zu verkleben. Während ich die Tücher zuschnitt begannen Hüni und Roland mit dem Ausbau der Sitze. Im Anschluss säuberten sie das Bodenblech oder besser gesagt, was davon noch übrig war von Schmutz und losen Farbpartikeln. Roland rührte die zwei Komponenten an. Es stank gewaltig nach Lösungsmittel. Hüni zog sich Handschuh an und tauchte den Stoff vorsichtig in die Flüssigkeit. Nach dem Abtropfen  legte er den Stoff ins Auto. Nach zwei Stunden war der Stoff soweit ausgehärtet das wir die nächste Schicht auftragen konnten. Am nächsten Tag bestaunten wir das Ergebnis. Tatsächlich der Stoff war knochenhart geworden und trotzdem elastisch. Das war eine feine Sache. Ich holte eine Feile und begann die Übergänge anzupassen. Es ließ sich prima bearbeiten. Hüni kratzte inzwischen mit dem Schraubenzieher die Farbe vom Fußbodenblech auf der Beifahrerseite. Plötzlich verschwand der Schraubenzieher im Blech und schaut auf der anderen Seite wieder raus. Unter der Farbe war alles verrostet. Roland war sauer. Aber es nützte ja nichts, es musste gemacht werden. Wir beschlossen erst einmal die Beifahrerseite mit Epoksidharz zu machen. Da mussten die Löcher im hinteren Teil noch warten. Irgendwann wird es schon mal wieder Epoksidharz geben. Nach dem Verspachteln der großen Löcher wollte Roland unbedingt den Motor wechseln. Der Motor vom „weißen Boot“ sollte ins neue Auto. Also machten sie sich an die Arbeit. In der Zwischenzeit beschäftigte ich mich mit dem Rest der Karosse. Da gab es genug Arbeit. So bastelten wir noch einige Monate am Auto. Schließlich gab es ja auch noch andere Dinge zu erledigen. Roland machte seine Prüfungen bei der Fahrschule. Es viel ihm nicht sonderlich schwer. Er hatte ja schon seinen Mopedschein gemacht. Hüni musste sich viel mit um seine Oma kümmern, sie war schwer krank. Hünersen waren alle ein Stückchen enger zusammen gerückt. So das sie die Oma in ihrer Wohnung pflegen konnten. Die Pflege war nicht einfach und verlangte menschlich so einiges von Hünersen. Ich fand wieder mehr Zeit mich mit der Schule zu beschäftigen, was auch mal Not tat. Bier trinken gingen wir nach wie vor und wir fanden vor allem wieder mal Zeit fürs Bäbbeln.

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